Qualitätsstandards

Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit sexualisiert grenzverletzendem Verhalten war in den letzten Jahren einem stetigen Wandel unterworfen. War sie anfangs noch eine stark auf das Deliktverhalten der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen kognitiv-behavioral orientierte Arbeit, so hat sich der Blickwinkel besonders durch das ressourcenorientierte-systemische und das psychotraumatologische Wissen verändert. Zudem hat sich der Kreis der KlientInnen weiter ausdifferenziert:

  • Bei den Jungen werden nicht nur strafmündige Klienten vorstellig,
  • der Bereich der sexuell grenzverletzenden Mädchen gerät mehr in den Fokus und
  • die Ausdifferenzierung unserer Arbeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher intellektueller Reflektions– und Einsichtsfähigkeit hat an Bedeutung zugenommen.

Ergänzend sind die Bedarfe im Bereich der Interventionsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund sowie den Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung unzureichend abgedeckt.

Die Standards der sind als Erweiterung, Aktualisierung und in Ergänzung zu bereits bestehenden Standards und Qualitätsempfehlungen zuverstehen (siehe Literaturangaben). Es geht um den Versuch der Integration verschiedener Kernelemente und Erkenntnisse aus Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie, Medizin und Psychotherapie, die fortführend im Rahmen der überprüft und evaluiert werden sollen. Diese Standards sollen dazu beitragen, die Entwicklung von Konzepten zu vereinfachen, ohne Qualitätsmerkmale, die zur Qualitätssicherung und zur Evaluation herangezogen werden können, zu vernachlässigen.

pdfBAG Standards Broschüre 2015.pdf78.01 kB